Das Projekt
Porträts 1.13
Ein Projekt von Joachim Hake und Thomas Henke (Regie)
Corona Bamberg – Wolfgang Büscher – Tomáš Halík – Felicitas Hoppe – Thomas Hürlimann – Thomas Macho
Die Porträtierten sind Gefragte und sie sprechen, als würden sie die Gestalt ihres Lebens gleichzeitig von innen wie von ferne betrachten. Sie sprechen über innere Veränderungs- und Verwandlungsgänge, über die dem Leben eingeschriebenen unsichtbaren Ordnungen, dem Bleiben und Wohnen. Sie sprechen darüber, wie die religiöse Phantasie die Welt weitet und gleichzeitig den Blick verstellt. Sie sprechen von realer Gegenwart und Epiphanie. Sie sprechen in das Offene eines unverfügbaren Endes hinein. Die Antworten setzen ein metaphysisches Spiegelstadium in Szene: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild, dann aber von Angesicht zu Angesicht.“ (1 Kor. 13., Übers. Christian Lehnert). Auf diese Weise entstehen gleichsam „eschatologische Porträts“ (Thomas Macho).
Die Antworten sind Reaktionen auf einfache und elementare Fragen, Fragen, die den Gefragten nicht bedrängen, beunruhigen oder herausfordern, sondern Ausdruck einer geteilten Aufmerksamkeit sind und ihrer erschließenden Kraft für Konturen eines Lebens vor dem dunklen Spiegel des Lebens, der erst am Ende zerbricht und der jetzt das unaussprechliche und unausschöpfliche Geheimnis jedes Menschen beschützt. Das Wissen um den dunklen Spiegel legt sich wie ein Schutz über Kamera, Fragen und Antworten. (Joachim Hake)
Licht und Ton: Udo Radek
Bildgestaltung und Endfertigung: Oliver Held
Montage: Peggy Henke
Kamera und Regie: Thomas Henke
Die Porträts 1.13 sind an der Katholischen Akademie in Berlin entstanden.
In memoriam Sr. Corona Bamberg (* 18. April 1921, † 3. Mai. 2018)